Historie
Es war der fränkische Edle Watilo, der einst Hof und Dorf Vettelhoven im Kreis Ahrweiler den Namen gab. Ein Ritter Dietrich von Vettelhoven wird erstmals 1248 genannt. 1254 tritt ein Adeliger namens Richard von Vettelhoven urkundlich in Erscheinung. Seine Nachfahren bauten im 15. Jahrhundert die Burg von Vettelhoven – erste Vorläufer der heutigen Schlossanlage. 1889 erwarb die Familie de Weerth das Anwesen.
Guido de Weerth von Vettelhoven und Anna Charlotte von Bemberg-Flamersheim heirateten 1887. Ihr Vater, Julius Peter von Bemberg-Flamersheim, Rittergutsbesitzer auf Flamersheim und Ringsheim, von Kaiser Wilhelm II. in das Preußische Herrenhaus berufen, stattete sie mit einer großzügigen Mitgift aus. Er ließ ihr in unmittelbarer Nähe der Burg von Vettelhoven das heutige Schloss bauen und mit einer weitläufigen Parkanlage umgeben.
Das Schlossgebäude ist im Stil der Neurenaissance gebaut worden, streng genommen dem Historismus, da es zu dieser Zeit keinen eigenen Baustil gab.
Die markanten runden Oberlichter der großen Fensterfronten haben z.B. romanische Elemente, die Decke im Speisesaal ist dem Barock zuzuordnen. Ebenso sind gotische Einflüsse, Klassizismus, und Jugendstil zu finden. Man hat einfach das Beste aus verschiedenen Stilrichtungen geschmackvoll miteinander verbunden und dadurch eine gewisse Leichtigkeit und Offenheit des Gebäudes erzeugt.
Auf der Ostseite des Schosses steht eine originalgetreue Nachbildung des Löwenbrunnens aus der Alhambra (maurisch). Dieser Brunnen mit 12 Löwenkatzen ist umrundet von 12 Doppelreihen von Lindenbäumen zwischen denen ein Wandelweg angelegt wurde. Er symbolisiert eine Zeit von ca. 500 Jahren, in denen dort die drei Hochreligionen Christentum, Judentum und Islam weitgehend friedlich miteinander gelebt haben. Das müssen die Bauherren des Schlosses Vettelhoven 1890 vor Augen gehabt haben, als sie den Brunnen errichten ließen. Wir möchten den Brunnen möglichst bald wieder zum Sprudeln bringen, um an diese Erfahrungen anzuknüpfen – gerade in der heutigen Zeit, in der die Religionskriege und Radikalisierungen in vielen gesellschaftlichen Bereichen wieder hervortreten.